Birgit Tieber | Psychotherapeutin

In jedem Fall reagiert auch der Körper auf die seelische Belastung durch Herz-Kreislauf- Beschwerden, Schmerzen aller Art, meist Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen, sowie Beschwerden im Magen- Darmbereich. Schmerzen sind grundsätzlich immer als Warnsignale zu verstehen. Ein Burnout ist heilbar, setzt jedoch voraus, dass der Betroffene die Diagnose akzeptiert und bereit ist seine Lebensumstände neu zu organisieren. Dies kann in einer Therapie gelernt werden. Eine Auszeit alleine bringt meist keine Wirkung. Macht man danach weiter wie vorher, ohne gelernt zu haben wie man mit Stress und schwierigen Situationen umgeht, oder besser diese verhindert, ist man schnell wieder geistig und körperlich erschöpft. Ich erarbeite für jeden Patienten einen individuellen Therapieplan. Den Beginn meiner Therapien stellt eine gründliche und genaue Situations- und Verhaltensanalyse dar. In einer Verhaltenstherapie werden die Gedanken und Einstellungen der Patienten überprüft, hinterfragt und im Laufe der Zeit positiv geändert. In der Psychotherapie erarbeite ich mit meinen Patienten Antworten auf wichtige Fragen wie zum Beispiel: Welche sind die Ursachen der Erkrankung? Welche Einstellungen und Denkmuster sind kontraproduktiv oder unrealistisch? Welche Wünsche und Ziele wurden nicht berücksichtigt? Und viele, viele mehr Bei den meisten Betroffenen bestehen eine massive Erschöpfung, eine depressive Verstimmung, gepaart mit Gereiztheit und eine Sinnkrise über einen längeren Zeitraum. Das Krankheitsbild ist diffus, die Symptome sind äußerst vielschichtig. Nicht selten, und das gehört in einer ausführlichen psychotherapeutischen Diagnostik abgeklärt, verbirgt sich dahinter eine handfeste Depression. Menschen die an Burnout erkrankt sind, leiden an einer starken geistigen, körperlichen und seelischen Erschöpfung. Das „Ausbrennen“ hat immer eine lange Vorgeschichte. Es entwickelt sich schleichend und in Phasen. Die erste Phase des Burnouts ist das „Problemstadium“. Eigentlich ist man schon völlig überlastet und überarbeitet, hat aber das Gefühl man müsse noch mehr Einsatz zeigen und noch mehr leisten um alles zu schaffen. Meist beginnt in dieser Phase ein sozialer Rückzug, da man aufgrund der vielen Arbeit weniger Zeit für Freunde und Familie hat. In Phase zwei, dem „Übergangsstadium“ ist den Betroffenen die Überlastung bereits bewusst. Es fehlen jedoch Mittel und Wege etwas zu ändern. Die dritte Phase ist das sogenannte „Erkrankungsstadium“. Die beschriebene Erschöpfung, gepaart mit ständiger Reizbarkeit und meist sehr schlechter Stimmung macht sich jeden Tag bemerkbar. Die meisten Betroffenen gelangen erst nach vielen Jahren der Überlastung an den Punkt an dem gar nichts mehr geht. Die Begleiterscheinungen sowie die Folgen des Burnout sind Angst- und Panikzustände, Grübeln und Sorgen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen und sehr häufig vermehrter Konsum von Alkohol, Nikotin und beruhigenden oder aufputschenden Medikamenten. Burn-Out? Burnout ist jedoch keine einzelne, eigenständige Diagnose, sondern eine Kombination mehrerer Diagnosen zusammen. 15 P s y c h o t h e r a p e u t i n B i r g i t T i e b e r

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